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2013-03-16

Jahresbericht 2012

Einleitung

2012 war das Jahr unseres zehnten Geburtstags - ein guter Grund für unsere erste Präsentation im Europaparlament und die Formulierung eines strategischen Plans für die Entwicklung des EPF im kommenden Jahrzehnt.

2002 gab es 14 Gründermitglieder unseres Verbands in 9 Staaten. Nach der Aufnahme des Verbands Navetteurs.be in Belgien haben wir 2013 mit 34 Mitgliedern in 19 Staaten angefangen. Unsere Verteilerliste enthält jetzt 1040 Namen und Adressen.

Tätigkeitsbericht

  1. Zum ersten Mal fand unsere Jahrestagung in Österreich statt. Die Themen Liberalisierung, Stadtverkehr und europäische Verkehrspolitik zogen fast hundert Teilnehmer aus 13 Staaten an. Wir danken unseren österreichischen Kolleg(inn)en für ihre Gastfreundlichkeit und interessante Ausflüge.
  2. Unser Verwaltungsrat hatte drei Sitzungen, in Mailand, Stuttgart und Gent. Während der Wochenenden dieser Sitzungen ist es auch interessant, Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr dieser Städte zu machen, Kontakte zu erneuern und neue Bekanntschaften mit individuellen Kolleg(inn)en in unseren Mitgliedsverbanden zu machen.
  3. EPF hat seinen Dialog mit internationalen Zugbetreibern Eurostar, Thalys und der Gruppe Railteam fortgesetzt - ein Treffen mit jedem fand im 2012 statt - und mit den internationalen Verbanden UITP und CER. Wir hatten auch zum ersten Mail ein Gespräch mit dem europäischen Radfahrerverband ECF.
  4. Unsere Teilnahme an Projekten der europäischen Kommission ist für uns immer wichtiger geworden. Es geht um Gelegenheiten, Verkehrspolitik zu beeinflussen, gute Praxis zu verbreiten und oft auch zusätzliche Einnahmen für EPF zu verdienen. Die Liste wird immer langer: ENERQI, USEmobility (beide sind gerade zu Ende gegangen), SecurED, Smart Move und SYNAPTIC; und dann 3iBS (wo wir eine beratende Rolle spielen werden) und das große NODES-Projekt, das gerade angefangen hat.
  5. Unsere Meinungen sind von der europäischen Kommission und den Europaabgeordneten zu Themen wie 4. Eisenbahnpaket und gemeinsame Fahrgastrechte gebeten worden.
  6. Unser Vizevorsitzender nimmt immer noch an der Arbeit der Europäischen Eisenbahnagentur teil, wo Interoperabilität in den Interessen der Fahrgäste und Güterkunden gefördert wird. Seine Kolleg(inn)en dort haben ihn für drei Jahre Amtszeit als Vorsitzenden gewählt. Er spielt auch in der Kommission der britischen und französischen Regierungen für den Kanaltunnel eine Schlüsselrolle.
  7. Die Ideen und Erfahrungen individueller Mitglieder der an EPF angeschlossenen Verbände sind auch für uns sehr nützlich - zum Beispiel wenn es um das Bedürfnis nach Mehrzweckraum in Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs geht; Fahrräder in internationalen Zügen und Störungen des Zugverkehrs wegen Baumaßnahmen auf den Schienen. Diese sind Themen, wofür wir uns im 2012 engagierten und unsere Bestrebungen gehen im 2013 weiter.
  8. Unsere Arbeitsgruppe Internationale Fernreisen traf sich zweimal und macht mit einer Studie "Die letzte Meile" Fortschritt. Wenn man im Hochgeschwindigkeitszug Zeit gewinnt, warum sie dann verlieren, während man versucht, die Schwierigkeiten des Stadt- und Regionalverkehrs fertig zu werden? Die Gruppe befasst sich auch gegenwärtig mit Lücken im internationalen Netz und finanzieller Unterstützung für grenzüberschreitende Zuge.
  9. Mehrere Mitglieder unseres Verwaltungsrats und andere Vertreter haben 2012 an mehr als 25 Tagungen und Seminaren teilgenommen, entweder als Delegierte oder als Referenten. Diese Veranstaltungen fanden in Brüssel, Salzburg, Prag, Berlin, Strassburg, Bad Salzdetfurth, Zagreb und Stirling statt.
  10. EPF hat seine Reaktionen an Konsultationen auf europäischer Ebene vorgelegt, betreffs Nachprüfung der Fahrgastrechte für Bahnreisende; Stadtverkehr und insbesondere Pläne für nachhaltige Stadtmobilität; Eisenbahnrollmaterial und Straßenmaut.
  11. Manchmal dauern Aktionen länger, als wir gehofft hätten; denn der große Teil unserer Arbeit wird ehrenamtlich gemacht und es bestehen Grenzen zu dem, was man in seiner Freizeit leisten kann. Auch Angestellte von Verbänden besitzen nicht Zeit ohne Grenzen. 2013 wollen wir die Erneuerung unserer Webseite zu Ende bringen; den besten Weg zu finden, die Vergleichsstudie des öffentlichen Verkehrs in den Großstädten weiter zu entwickeln; und Aspekte internationaler Reisen zu erforschen. Für solche Aktionen brauchen wir Zeit, Geld und manchmal beide. In dieser Hinsicht haben wir auch angefangen, Universitätsstudenten in unsere Tätigkeit einzuziehen.

Themen

  1. In einer Zeit knapper Kassen ist es klug, in Eisenbahninfrastruktur zu investieren. So lautet eine Botschaft, welche EPF Ende Oktober an den europäischen Ministerrat schickte. Es bestehen gute Beispiele in Großbritannien und Spanien und daraus können Lehren gezogen werden. Wir betonen den Wert solcher Investitionen für die Entwicklung nachhaltiger Verkehrsmittel und die Schaffung von Arbeitsplätzen hoher Qualität.
  2. Es bestehen jetzt europäische Fahrgastrechte in den vier wichtigsten öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie sind nicht perfekt, aber sie existieren. Jetzt ist es nötig, die Vollziehung dieser Rechte zu beobachten und Beispiele guter und schlechter Praxis zu sammeln.
  3. Der Zug, das Flugzeug, der Reisebus und von Zeit zu Zeit das Schiff konkurrieren gegeneinander. Das könnte dem Kunden zugutekommen, aber die Konkurrenz muss auf einem ebenen Spielplatz stattfinden.
    Und für multimodale Reisen? Je länger die Reise, desto wahrscheinlicher, dass sie multimodal ist. In solchen Fällen braucht man Integration. Im Augenblick gibt es bei gewissen Fähren auf der Ostsee und dem Irischen Meer Probleme, zum Beispiel für Fahrgäste, die kein Auto haben.
  4. Digitale Information oder Auskunft auf Papier? Diese ist eine Frage, die wir begonnen haben, zu überlegen. Man könnte auch hinzufügen: Information durch die Stimme eines Menschen. Für alle drei Mittel gibt es eine Rolle. Das Vorhandensein von Personal, seine Ausbildung, seine Motivierung - das ist einer der Schlüssel zur Fahrgastzufriedenheit.
    Was die elektronischen Informationsquellen angeht, sind wir stolz, dass wir die TAP-TSI (Telematikanwendung für Fahrgäste) und das Projekt eines europaweiten internationalen Reiseplaners unterstützt haben. Es muss eine Priorität bleiben, Auskunft und Fahrscheinverteilung für viele grenzüberschreitende Reisen zu verbessern.
  5. Am 4. Dezember besuchten rund 60 Entscheidungsträger auf europäischer Ebene unsere Präsentation im Brüsseler Parlament mit dem Titel, "Was erwarten die Fahrgäste?" Diese Präsentation ist jetzt für alle im Internet. Sie bleibt unser Hauptthema.

Zum Schluss

Wir haben immer mehr mit Mitteln geleistet, die noch ziemlich bescheiden sind. Wir tun unser Bestes, den Mitgliedern unseren angeschlossenen Verbänden zu helfen.

Unser strategischer Zehnjahrplan ruht auf dem Prinzip, dass wir unsere Bestrebungen fortsetzen, gegenwärtigen und potentiellen Fahrgästen eine Stimme zu geben, dass wir aber diese Bestrebungen wirksamer machen. Das setzt voraus, dass wir unser Einnahmen erhöhen und das wäre für 2013 eine Herausforderung.

Ich möchte mich bei allen Kolleg(inn)en für ihre produktive Beiträge zu unserer Arbeit im Jahre 2012 bedanken und freue mich sehr auf weiteren Fortschritt im Jahre 2013.

Trevor Garrod
Vorsitzender