Zum II. Deutsch-Polnischen Bahngipfel am 30.11. in Stettin appelliert die Initiative deutsch-polnischer Schienenpersonenverkehr (KolejDEPL) an die Teilnehmer des Treffens, Maßnahmen zu ergreifen, um die Erreichbarkeit der wichtigsten Städte im grenznahen Raum auf der Schiene zu verbessern.

„Der Ausbau der Infrastruktur ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. Gerade bei Lückenschlüssen auf grenzüberschreitenden Strecken sollten die nationalen Verkehrsministerien eine aktivere Rolle ergreifen. Nur so ist ein attraktiver europäischer Bahnverkehr möglich“, legt Anja Schmotz, Sprecherin der Initiative für Deutschland, dar.

Als zentrale Infrastrukturmaßnahmen, neben einer Teilelektrifizierung des Bahnhofs Görlitz unter Anbindung ans polnische Netz, sieht KolejDEPL eine zwingende Notwendigkeit für die Elektrifizierung der Strecke Cottbus – Görlitz, den durchgängigen zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecken Angermünde – Stettin, Berlin – Küstrin sowie die Reaktivierung der Verbindung Ducherow – Swinemünde. Darüber hinaus fordert die Initiative die Wiedereinführung von Fernverkehrsangeboten zwischen Berlin und Wroclaw sowie aus Leipzig über Dresden und Görlitz nach Krakau.

Einige Fortschritte wurden seit dem ersten Gipfel im Herbst 2015 bereits erzielt. So können Reisende die Europäische Kulturhauptstadt Wroclaw 2016 wieder mit direkten Zugverbindungen aus Dresden und am Wochenende mit „Kulturzügen“ aus Berlin erreichen. „Die regionalen Verbindungen aus Brandenburg und Sachsen nach Westpolen haben sich verbessert. Mit dem Begleitprogramm der Kunst- und Kulturzüge wurde ein interessantes neues Angebot erprobt, das in den kommenden Jahren weitergeführt werden sollte“, so Schmotz.

Die Forderungen der Initiative werden von einem breiten Bündnis aus rund 20 Organisationen unterstützt, darunter Fahrgastverbände, Deutsch-Polnische Gesellschaften, Industrie- und Handelskammern sowie regionale Vereinigungen.
Den Volltext der Bilanz, die Forderungen sowie die Liste aller Unterzeichner finden Sie hier.